Sekundärrohstoffe aus dem Metallrecycling sind eine wichtige nachhaltige Alternative zu Primärrohstoffen. Auch seltene Metalle wie Wolfram, Kobalt, Niob, Chrom und Titan können recycelt werden. Metallschrotte sind jedoch häufig vermischt: Unterschiedliche Metalle liegen in verschiedenen Legierungen, Größen und Formen vor. Diese Vermischungen, verbunden mit Verunreinigungen und Schmelzverlusten, senken die Recyclingquote deutlich. Zudem haben die Recyclingprodukte oft nur geringe Qualität. Für viele Schmelzwerke ist das Aufbereiten dieser Schrotte deswegen unwirtschaftlich.
Derzeit werden die Materialien manuell unter Zuhilfenahme von Klassifiziergeräten der optischen Emissionsspektroskopie oder Röntgenfluoreszenzanalyse sortiert. Das „PLUS“-Verfahren will den Sortierprozess mittels neuer Technologie wirtschaftlicher gestalten. Innerhalb der Materialgruppen Schnellarbeitsstahl, Hartmetall und Titan sollen mehr als 20 verschiedene Legierungen unterschieden werden. Erkannt und sortiert werden sollen auch kleine und kleinste Schrottteile – pro Teil in wenigen Sekunden.
Für ihre industrielle Pilotanlage nutzen die Firma Cronimet und das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT die Methode der Laser-Emissionsspektrometrie, die den Schrott schnell und berührungslos messen kann. Das funktioniert aber nur, wenn die Bestandteile des gemischten Metallschrotts vereinzelt zugeführt und sortiert werden. Dieser Prozess soll im Lauf des Projekts automatisiert werden.
Die „PLUS“-Pilotanlage ist eine automatisch arbeitende Sortieranlage mit vereinzelter Materialzuführung, laseranalytischer Klassifizierung und robotik-basierter Sortierung. Das Verfahren ermöglicht ein wirtschaftliches Recyceln von stark vermischten Metallschrotten.