GoldRecApp

Pilotanlage zur Rückführung von Edelmetallen in den Wirtschaftskreislauf mittels innovativer biotechnologischer Verfahrenstechnik

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Goldbeschichtete Materialien für industrielle Anwendungen, zum Beispiel elektronische Kontakte, bestehen meistens aus einer Kupfer-Trägerschicht, auf die das Edelmetall in einer dünnen Schicht aufgebracht wurde. Diese Beschichtungen sind zumeist nur wenige Mikrometer stark, wodurch ihre Rückgewinnung mit konventionellen Schmelztechnologien meist unwirtschaftlich ist.

Die bakterielle Laugung (Bioleaching) nutzt in der Natur frei vorkommende Bakterien, die für Mensch und Umwelt ungefährlich sind, um Metalle aus schwer verarbeitbaren oder wertstoffarmen Erzen, Konzentraten sowie feinkörnigen Rückständen und Schlämmen freizusetzen. Im Laugungsprozess wird das Kupferträgermaterial gelöst. Die Goldbeschichtung fällt als Flitter an, kann abgetrennt und weitgehend separat den Schmelzprozessen zugeführt werden. Neben dem Gold wird auch das Kupfer mittels elektrochemischer Prozesse aus der Lösung zurückgewonnen. Die sonst verbrannten polymeren Trägerstrukturen bleiben bei der biologischen Behandlung erhalten und können separat verwertet werden. Außer der mehrfach verwendbaren biologischen Laugungslösung benötigen die Bakterien nur CO2, das sie der Luft entziehen.

Ziel des Projekts „GoldRecApp“ ist, diese im Labor und in einer kleinen Technikumsanlage bereits funktionierenden Prozesse in eine industriell nutzbare Größenordnung zu überführen. In der Technikumsanlage sind bereits wesentliche apparative Elemente miteinander verbunden. Der Aufbau wird unter industriellen Betriebsbedingungen erprobt, die Schnittstellen zwischen den einzelnen Anlagenteilen entsprechen der zukünftigen Implementierung. Anschließend erfolgen das Upscaling und die Pilotierung der Gesamtanlage.

Diese Rückgewinnung der Edel- und Wertmetalle ist zum einen wegen ihres materiellen Werts wirtschaftlich sinnvoll, zum anderen verringert sie auch die Abhängigkeit von Rohstoffimporten. Außerdem ist es möglich, signifikante Mengen von Primärrohstoffen (insbesondere Gold und Kupfer) zu substituieren und damit einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten.

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