Flussspat
wird von der Europäischen Union als kritischer Rohstoff eingestuft. Etwa die
Hälfte des kostbaren Minerals wird zur Herstellung von Flusssäure verwendet,
die in verschiedenen Industriebranchen zum Einsatz kommt: Sie ist ein Hilfsstoff in der Halbleiterbranche sowie in der Metall- und Glasindustrie, dient zum Ätzen von mikroelektronischen Si-Wafern und von Glas, zum Beizen von Edelstahl und zur Alkylierung in der Petrochemie. Flusssäure gilt in diesen Branchen als nicht beziehungsweise nur bedingt ersetzbar.
Im Projekt „FCycle” wird Flusssäure recycelt und damit als Gefahrengut dem Abfall und der Umwelt entzogen. Dabei wird die Flusssäure zurück in Flussspat verwandelt. Das gewonnene Mineral lässt sich leichter und kosteneffizienter zu den Anwendern transportieren als die Säure. Zudem lässt sich daraus wiederum Flusssäure herstellen. Damit ist das Projekt eine wirtschaftliche und ökologische Innovation. Es entsteht ein geschlossener, ressourceneffizienter Kreislauf.
Das
Vorgängerprojekt entwickelte ein zum Patent angemeldetes Verfahren, um Fluorid-haltige
Reststoffströme kosten- und energieeffizient in hochwertigen synthetischen
Flussspat umsetzen und diesen direkt als Sekundärrohstoff in
Wertschöpfungsprozesse zurückführen. Ziel des Nachfolgeprojekts ist, das im
Labormaßstab erfolgreich getestete Verfahren in den Demonstrationsmaßstab zu
überführen. Im Laufe des dreijährigen Projekts erfolgen der Aufbau und
Testlauf einer Anlage zur Herstellung von Flussspat mit einer Kapazität von bis
zu 900 Tonnen jährlich.
Das Projekt-Konsortium besteht aus drei Partnern und
wird von der Firma Dyneon GmbH koordiniert. Zweiter wirtschaftlicher Partner
ist die Fluorchemie Stulln GmbH. An ihrem Standort erfolgt der Test der
Demonstrationsanlage. Als wissenschaftlicher Partner ist das Institut InVerTec
e.V. dabei.