Lebensmittel- und Konsumgüterverpackungen müssen vielseitigen Anforderungen entsprechen, die beispielsweise durch mehrschichtige Kunststofflaminate erfüllt werden. Da viele Aufbereitungsanlagen nur Verpackungen aus Monomaterialien recyceln können, werden Mehrschichtlaminate aus Haushaltsabfällen meist verbrannt statt wiederverwendet. Das neue Verpackungsgesetz steckt aber anspruchsvolle Ziele: Die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen soll von heute 36 Prozent auf 63 Prozent im Jahr 2022 anwachsen.
Innovative Verfahren wie „CreaSolv“® ermöglichen die Trennung
von Mehrschichtlaminaten, sind aber am Markt noch weitgehend unbekannt und
stehen aufgrund fehlender oder zu geringer Anlagenkapazitäten noch nicht als
Branchenlösungen zur Verfügung.
Das Projekt „Circular Packaging“ soll die Wirtschaftlichkeit und das Potenzial dieser Technologie aufzeigen. Dazu wird eine komplett verschaltete Pilotanlage mit einer nominellen Verarbeitungskapazität von etwa 5 m³ Kunststoffabfall pro Tag gebaut. Ziel ist die hochwertige stoffliche Verwertung von Polymeren aus derzeit verbrannten Abfallfraktionen mit einem großen Anteil an Verpackungen aus Mehrschichtlaminaten. Die Anlage wird zunächst in einer Testkampagne im Dauerbetrieb geprüft. Anschließend erfolgt ein Upscaling der Anlagentechnik um den Faktor 15 zu einer industriell einsetzbaren Demonstrationsanlage.
Die Projektkoordination übernimmt die Lober GmbH & Co.
Abfallentsorgungs KG als künftiger Betreiber der Anlage. Das
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV hat das
Recyclingverfahren entwickelt und das Scale-up aus der Forschungsumgebung in
den technischen Maßstab durchgeführt. Gemeinsam mit der LÖMI GmbH hat es
Prozessaggregate für den gesicherten Pilotanlagenmaßstab entwickelt.