Im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „r+Impuls“ entwickeln mehrere Vorhaben Recyclingprozesse, die gegebenenfalls dezentral am Entstehungsort des Altmaterials und/oder am Einsatzort des recycelten Sekundärmaterials betrieben werden sollen. Dadurch können aufwändige sowie teilweise gefährliche Transporte und damit verbundene Kosten vermieden werden. Im Laufe der Fördermaßnahme stellte sich heraus, dass dieser dezentrale Betrieb zu Herausforderungen rechtlicher wie auch betriebswirtschaftlicher Art führen kann.
Der vom Begleit- und Transferprojekt „r+TeTra“ im Rahmen der Fördermaßnahme organisierte Vernetzungsworkshop „Rechtliche Anforderungen und Geschäftsmodelle für den Betrieb dezentraler Anlagen“ widmete sich beiden Themen. 16 Teilnehmer aus neun Verbünden, zwei Vertreter/-innen des Projektträgers Jülich und aus dem Begleitkreis sowie drei externe Fachleute kamen im Wirtschaftsclub Düsseldorf zusammen. Dr. Christian Sartorius (Fraunhofer ISI) sowie Marcus Bloser (IKU GmbH) führten durch die Veranstaltung.
Der erste Teil des eintägigen Workshops widmete sich den rechtlichen Rahmenbedingungen. Zunächst grenzten Impulsvorträge der Vorhaben KOMPASS und ReeL die Fragestellung genauer ab. Anschließend erfolgte eine Einführung in die grundsätzlichen genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen aus immissionsschutzrechtlicher Sicht; verschiedene Konstellationen wurden anhand von Praxisbeispielen dargestellt und erläutert. Anschließend diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spezifische Fragestellungen aus den anwesenden Verbünden. Als Experten waren Andreas Franz von der Bezirksregierung Arnsberg sowie Dr. Jörg Siebert (Müller-BBM) dabei.
Der zweite Teil des Workshops fokussierte auf
Geschäftsmodelle, denn für den wirtschaftlichen Anlagenbetrieb ist das
zugrundeliegende Geschäfts- beziehungsweise Betreibermodell genauso wichtig wie
die rechtlichen Bedingungen. Der Betrieb dezentraler (Recycling-)Anlagen kann
je nach Rahmenbedingungen mit veränderten Geschäfts- und Betreibermodellen
einhergehen. Nach Impulsvorträgen aus den Vorhaben EziRec und ReeL und einem Einführungsvortrag
von Prof. Dr. Matthias Gotsch (Fraunhofer ISI und Hochschule Fresenius) gab es Raum
zum Austausch und zur Diskussion spezifischer Fragen.